16.08.2016

Wo die Welt zerbröselt

70 Ausf 202 UT - >S

Kurz nach der Grenze zu Utah auf der US 70, Ausfahrt 202: Blick Richtung Süden, im Graben ist der Colorado River

Eigentlich wollte ich hier den schweizerdeutschen Ausdruck „verbrösmele“ verwenden, aber das würden meine deutschen Freunde vielleicht, Google Translater für meine englischsprachigen Leser aber sicher nicht verstehen. Hingegen übersetzt Google das „zerbröseln“ mit „crumble“, was mich an den Lieblingsspruch meines Freundes Christian erinnert, bei dem zwar nicht die Welt, aber die Cookies „verbrösmelen“.

Der westliche Teil von Colorado ist schon sehr trocken und man muss nicht weit gegen Westen fahren bis man in der Wüste ist. Sobald irgendwo Wasser vorhanden ist – es gibt Flüsse, die auch jetzt im Sommer Wasser führen – wird es grün. In den Flusstälern ist es v.a. das sog. „Cottonwood“, eine Pappelart, die die Farbe ausmacht. Sobald man in etwas grössere Höhen kommt, gibt es wieder Wald.
Geologisch gehört dieses ganze Gebiet zum Gebiet, das Basin and Range genannt wird und durch die tektonische Aktivität im Westen Nordamerikas gehoben wurde. Das ganze liegt denn auch relativ hoch über dem Meeresspiegel und wird im Osten durch die Rocky Mountains von den östlichen Ebenen abgegrenzt. Zum grossen Teil liegen die mächtigen Sedimentschichten – häufig Sandsteine – horizontal, was zu der typischen Landschaft der Mesas genannten Tafelberge führt (möge ein ausgebildeter Geologe meine laienhaften und weitgehend aus Wikipedia zusammengestohlenen Erklärungen verzeihen). Und diese Berge zerbröseln langsam aber sicher als Folge von Regen und Wind. Das ist überall sichtbar. Schneller würde es gehen, wenn es mehr regnen würde. Bei diesem Prozess entstehen z.T. bizarre Formen und legen unglaubliche Farben frei.

Ich zeige hier ein paar Bilder von meiner Reise durch das südliche Utah, das fast vollständig eine Wüste ist und fast nur aus diesen zerbröselnden Bergen besteht.

70 Ausf 202 UT--Thompson Springs UT

Thompson Springs UT, man ist schon richtig in der Wüste

Thompson Springs UT

Thompson Springs UT: Hier sieht man, was ich mit „verbrösmele“ meine; als Zückerchen davor etwas „Grosswild“ der Union Pacific.

Arches NP UT, Landscape Arch

Ein Highlight ist der Arches National Park UT, hier der Landscape Arch. Es gibt noch mehr davon, aber bei 40°C und 5 % Luftfeuchtigkeit ist das Wandern auch nicht mehr des Müllers Lust…

Arches NP UT

Arches National Park UT

Arches NP UT

Arches National Park UT

Grren River UT I70 Ausf 147--Hanksville UT

Zwischen Green River UT und Hanksville UT gibt es 43 Meilen lang nichts als das.

Capitol Reef NP UT

Capitol Reef National Park UT

Grand Staircase -Escalante NatMon UT, Boulder UT--Escalante UT

Grand Staircase -Escalante National Monument UT, zwischen Boulder UT und Escalante UT …

Grand Staircase -Escalante NatMon UT, Boulder UT--Escalante UT

…ein riesiges Gebiet, das sich bis an den Colorado River zieht und in dem es eigentlich nichts gibt ausser Felsen und Gräben; Grand Staircase-Escalante National Monument bei Escalante UT

Escalante UT--Cannonville

Graffiti der Native Americans, zwischen Escalante UT und Cannonville UT

Cannonville UT-Kodachrome Basin SP

Interessante Felsformation auf dem Weg von Cannonville UT zum Kodachrome Basin State Park

Kodachrome Basin SP

Kodachrome Basin State Park

Kodachrome Basin SP

Eine gotischen Kathedrale im Kodachrome Basin State Park

Bryce Canyon NP, Ponderosa Point

Bryce Canyon National Park, Ponderosa Point, zum Anschauen natürlich ein Höhepunkt.

Bryce Canyon NP, Natural Bridge

Bryce Canyon National Park, Natural Bridge

Bryce Canyon NP, Inspiration Point

Bryce Canyon National Park, Inspiration Point: das ist wohl der eindrücklichste Teil

Hier braucht es schon einen Einschub: Ich hatte ja bereits einmal in Kanab UT übernachten und in einem Restaurant mit ausserordentlicher Küche gegessen. Das habe ich hier zwei mal wiederholt; das Restaurant heisst Sego, hat eigenes Bier und betreibt nach eigenen Angaben „New American Fusion“, die wirklich eigenständig und nicht nur Import ist. Kanab UT, ein Name den man sich merken sollte, wenn man in den Westen Amerikas reist.

Noch ein Einschub: da ein Starkniederschlag am Vortag den Zugang zum Zion National Park vom Osteingang her verunmöglichte, musste ich einen Umweg fahren, was mich aber zu zwei drei weiteren Highlights der Gegend führte. Was ich dann aber deswegen verpasste, steht in einem weiteren Beitrag.

Dixie NAtional Forest UT, Lavabeds

Mitten in einem (höher gelegenen) Waldgebiet im Dixie National Forest UT findet man diese ca. 2000 Jahre alten Lavafelder.

Cedar Breaks National Monument UT

Das zweite Highlight dieses Umweges ist das Cedar Breaks National Monument UT

Zion NP, Konob Canyon NP UT

Der dritte Vorteil des Umwegs: Kolob Canyon, ein Teil des Zion National Parks UT

Zion National Park UT

Zion National Park UT

Zion National Park UT

Zion National Park UT

Zion National Park UT

Zion National Park UT

Hurricane UT--Fredonia AZ

Etwas weiter südlich dann diese Ebene zwischen Hurricane UT und Fredonia AZ, im Hintergrund das Ziel, das Plateau nördlich de Grand Canyon.

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