Eigentlich wollte ich hier den schweizerdeutschen Ausdruck „verbrösmele“ verwenden, aber das würden meine deutschen Freunde vielleicht, Google Translater für meine englischsprachigen Leser aber sicher nicht verstehen. Hingegen übersetzt Google das „zerbröseln“ mit „crumble“, was mich an den Lieblingsspruch meines Freundes Christian erinnert, bei dem zwar nicht die Welt, aber die Cookies „verbrösmelen“.
Der westliche Teil von Colorado ist schon sehr trocken und man muss nicht weit gegen Westen fahren bis man in der Wüste ist. Sobald irgendwo Wasser vorhanden ist – es gibt Flüsse, die auch jetzt im Sommer Wasser führen – wird es grün. In den Flusstälern ist es v.a. das sog. „Cottonwood“, eine Pappelart, die die Farbe ausmacht. Sobald man in etwas grössere Höhen kommt, gibt es wieder Wald.
Geologisch gehört dieses ganze Gebiet zum Gebiet, das Basin and Range genannt wird und durch die tektonische Aktivität im Westen Nordamerikas gehoben wurde. Das ganze liegt denn auch relativ hoch über dem Meeresspiegel und wird im Osten durch die Rocky Mountains von den östlichen Ebenen abgegrenzt. Zum grossen Teil liegen die mächtigen Sedimentschichten – häufig Sandsteine – horizontal, was zu der typischen Landschaft der Mesas genannten Tafelberge führt (möge ein ausgebildeter Geologe meine laienhaften und weitgehend aus Wikipedia zusammengestohlenen Erklärungen verzeihen). Und diese Berge zerbröseln langsam aber sicher als Folge von Regen und Wind. Das ist überall sichtbar. Schneller würde es gehen, wenn es mehr regnen würde. Bei diesem Prozess entstehen z.T. bizarre Formen und legen unglaubliche Farben frei.
Ich zeige hier ein paar Bilder von meiner Reise durch das südliche Utah, das fast vollständig eine Wüste ist und fast nur aus diesen zerbröselnden Bergen besteht.
Hier braucht es schon einen Einschub: Ich hatte ja bereits einmal in Kanab UT übernachten und in einem Restaurant mit ausserordentlicher Küche gegessen. Das habe ich hier zwei mal wiederholt; das Restaurant heisst Sego, hat eigenes Bier und betreibt nach eigenen Angaben „New American Fusion“, die wirklich eigenständig und nicht nur Import ist. Kanab UT, ein Name den man sich merken sollte, wenn man in den Westen Amerikas reist.
Noch ein Einschub: da ein Starkniederschlag am Vortag den Zugang zum Zion National Park vom Osteingang her verunmöglichte, musste ich einen Umweg fahren, was mich aber zu zwei drei weiteren Highlights der Gegend führte. Was ich dann aber deswegen verpasste, steht in einem weiteren Beitrag.