15.10.2016

Nachtbus

Nach meiner Lobeshymne auf den Nachtzug muss ich fairerweise auch etwas über den Nachtbus schreiben. Ja, tatsächlich! Ich habe einen Nachtbus benützt und die Erfahrung ist nicht einmal so schlecht. Zur verdanken habe ich diese Erfahrung meinen Söhnen Peter und Benno, die mich mit einem Mehrheitsentscheid davon überzeugten.

Wir sind mit dem Nachtbus der Firma Cruz del Sur in zehn Stunden von Arequipa nach Cusco gereist und zwar in den Liegesitzen im Unterdeck. Diese sind tatsächlich sehr bequem, schon fast lang genug, auch für mich. Man liegt nicht ganz, wie im Schlafwagen oder in den Amtrak-Roomettes, etwa so wie in einem Liegestuhl, bekommt ein Kissen und eine Decke. Im Rücksitz des Vordermannes hat es den unvermeidlichen Bildschirm des Bord-Informations- und –Unterhaltungs-Systems. Dieses hat den Nachteil, dass es sehr hell ist und wenn es nicht ausgeschaltet ist, beim „Schlafen“ stören kann, Schlafen in Anführungszeichen, weil man zwar schon schläft, aber eben nur so ungefähr. Darin unterscheidet sich der Nachtbus nicht wesentlich vom Schlafwagen. Das Dumme ist nur, dass ich es während der Nacht mit dem Knie immer wieder einschaltete, siehe oben die Bemerkung zur Länge.

Das Einchecken geschieht ähnlich wie bei Amtrak oder wenn man fliegt. Was aber eben wegfällt, ist der Speisewagen und damit die sozialen Kontakte. Es geht – in unserem Fall pünktlich – los und dann hat man zu schlafen oder allenfalls zu glotzen. Natürlich kann der Fahrkomfort nicht mit dem Schlafwagen konkurrieren, aber die Fahrer geben sich offensichtlich Mühe, so zu fahren, dass man nicht allzu stark durchgeschüttelt wird. Auf jeden Fall: man schläft auf jeden Fall ein bisschen, in meinem Fall so auf jeden Fall so viel und so gut, dass ich den anschliessenden Tag ohne grosse Müdigkeitskrise schaffte. Und das soll ja eine Nachtbusreise ermöglichen.

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