(21.10.2016)
Für die Reise nach Uyuni muss man zuerst eine Busfahrt von La Paz bis Oruro in Kauf nehmen. Ab Oruro reist man dann mit einem Schnellzug, der möglicherweise dem Glacier-Express den Titel des „Langsamsten Schnellzuges der Welt“ streitig machen könnte. Immerhin ist es ein Langstreckenzug, der bis an die Grenze zu Argentinien fährt.
Zunächst muss man eben den Bus nehmen. Es reicht nicht, wenn man ein Busticket hat, man muss auch noch eine Benutzungsgebühr pro Person für den Busterminal bezahlen – man könnte das ja auch ins Busbillet einrechnen, oder? Nun, unser Bus fuhr ziemlich pünktlich ab und hinauf nach El Alto, wo weitere Passagiere zustiegen. Damit war aber nicht genug: wir waren in El Alto eine gute Stunde, ohne dass sich der Bus bewegte. Draussen versuchten die Busangestellten mit den Schrei „Oruroorurooruro“ weitere Passagiere anzuwerben, was uns angesichts der frühen Wegfahrt von La Paz schon etwas nostalgisch nach unseren Hotelbetten werden liess. Die Fahrt nach Oruro uber den Altiplano verlief dann aber zügig und ohne Probleme.
Wegen der frühen Wegfahrt waren wir auch in Oruro viel zu früh für den Zug, was uns Gelegenheit gab, uns zu verpflegen und mir einen Haarschnitt bescherte.
Der Expreso del Sur der Empresa Ferroviaria Andina (FCA) ist ein Schnellzug, der bis Villazon an der Grenze zu Argentinien führt. Dieser Teil der bolivianischen Eisenbahn ist meterspurig, was nicht bedeutet, dass die Wagen eng wären, im Gegenteil, sie sind durchaus komfortabel und der Zug führt einen Speisewagen mit, in dem Frischgerichte serviert werden – das könnte sich die SBB noch eine Scheibe abschneiden. Die Fahrt durch immer trockenere Landschaften, vorbei an Lagunen mit Flamingos, dauert sieben Stunden, die unser Zug ohne Halt durchfuhr.
In Uyuni kamen wir in einem sympathischen Hotel unter, wo wir zwei Nächte blieben und uns auf die Tour in die „Wüste“ vorbereiteten, u.a. mit einem von Hotelier zubereiteten Churasco.