Nach der Reise von Arequipa nach Cusco hat uns ein Taxifahrer „gekidnappt“ und uns von Cusco über Urubamba nach Ollantaytambo gefahren. Dabei steigt man aus dem Talkessel, in dem sich Cusco befindet auf ein Hochplateau, das intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Schon bald den Verlassen der Stadt hat man ein Panorama z.T. bizarrer Berggipfel der Urubamba-Kordilleren vor sich und je mehr man sich dieser Bergkette nähert, sieht man, dass dazwischen ein tiefes Tal liegt, das heilige Tal der Inkas, in dem der Rio Urubamba fliesst. Die Strasse führt hinunter nach Urubamba, einer Stadt die im breiten, ebenfalls landwirtschaftlich genutzten Talboden liegt und folgt dann dem Rio Urubamba nach Ollantaytambo, dem ersten Etappenziel.
Seitengasse mit Wasserkanal in Ollantaytambo. Die Gassen verlaufen gleich wie in der alten Inka-Stadt
Ollantaytambo, im Hintergrund die mächtige Inkafestung
Der untere Teil der Gebäudemauern besteht aus mächtigen, exakt zubehauenen Steinblöcken der alten Inkastadt, Ollantaytambo
Ollantaytambo ist ein von Strassenverkehr fast erwürgtes Dorf, das in seinen Seitengassen, die von Häusern auf Inka-Grundmauern gebildet werden aber durchaus ruhige Ecken und eine angenehme Unterkunft bietet. Auch Essen kann man hier gut. An den Hängen über dem Ort ist eine Inka-Festung angelegt, deren Ruinen man besuchen kann. Das Ganze ist umrahmt von sehr steilen Berghängen. Leider zwängt sich der ganze Tourismusverkehr durch den Ort – eine Umfahrungsstrasse wäre eine Idee – was die Wirkung des Ortes schon etwas schmälert.
Von Ollantaytambo kann man mit der Bahn mach Aguas Calientes reisen, um Machu Picchu zu besuchen. Aus diesem Grund verkehren auf dieser Strecke für südamerikanische Verhältnisse sehr viele Züge, die alle sehr gut besetzt sind. Talabwärts wird das Tal immer enger, die Felswände steigen immer steiler empor und die Vegetation wechselt vom trockenheitsbedingten Graubraun mit einzelnen Eucalyptus-Gruppen zu saftig-grünem Regenwald mit Epiphyten. Aguas Calientes ist ein touristischer Moloch, eingeklemmt zwischen steilen Felswänden und dem Rio Urubamba, garniert mit tausenden Touristen, die alle dasselbe Ziel haben: das mystischen Machu Picchu.
Zug der IncaRail in Ollantaytambo
In Aguas Calientes wird diese Mass mit Kleinbussen zum Eingang von Machu Picchu verfrachtet, was angesichts des Ansturms dauern kann (mehr dazu bei https://zinggontour.wordpress.com/2016/10/15/machu-picchu/ ). Man ahnt es schon: wer mit einer Erwartung nach Magie und Mystik nach Machu Picchu fährt, wird es möglicherweise nicht leicht haben. Nun in der Ruinenstadt drin ist man relativ schnell, aber man ist nicht allein, nicht einmal ansatzweise. Das Ausmass an Mystik und Magie, das man erwarten kann, entspricht etwas jenem eines grossen Bahnhofs – zu viele und vor allem zu laute Mitsuchende sind da und machen sich bemerkbar.
Machu Picchu
Brunnen? In den Rillen, die man auch an anderen Orten sieht, fliesst Wasser, Machu Picchu
Beeeindruckende Mauertechnik, Machu Picchu
Machu Picchu, auf diesem Bild kommen die zahlreichen Besucher gar nicht si zur Geltung, aber sie sind da! Und man hört sie!
Bizarre Formation im Tempel des Kondors, Machu Picchu
Offensichtlich empfinden nicht alle Besucher den Ort als magisch – oder sie haben eine eigenartige Vorstellung von Magie, Machu Picchu
Was bleibt sind die Steinbauten, z.T. wahre Kunstwerke der Steinmetzkunst der Inkas.
Machu Picchu
Der Mystik der Landschaft kann man sich aber kaum entziehen, sie ist zu mächtig, bei meinem Besuch mit Nebel und Regen, kann man sich kaum entziehen. Diese kann auch durch die Tausende, die auch da sind nicht ganz weggewischt werden. Nur: deswegen kommen wahrscheinlich die wenigsten nach Machu Picchu.
Datura-Blüten in Machu Picchu – für mystische Erlebnisse (siehe Carlos Castaneda)
Jungen Anwohner von etwas oberhalb von Aguas Calientes