Ein- und mehrstöckige Häuser, Ställe, Garten- und Hofmauern werden in Perú, Bolivien, Chile und Argentinien u.a. mit Lehmziegeln, sog. Adobe gebaut. Ein Lehmziegel (Adobe) ist ein mit den Händen oder mit einer Verschalung geformter und luftgetrockneter Quader aus Lehm, der im Lehmbau benutzt wird; die Lehmziegelbauweise unterscheidet sich grundsätzlich vom Bauen mit Stampflehm. Eine Variation ist der luftgetrocknete Ziegel aus Lehm mit Füllstoffen wie Sand, Stroh oder Tierkot (Kamel, Rind) mit geringerem Gewicht und günstigerem Wärmedurchgangskoeffizient. Außerdem wird durch die Beimengung eine höhere Stabilität während des Trocknens erreicht. Bei starkem Regen weicht der Lehmziegel wieder auf, Lehmziegelmauern müssen vor Dauernässe und Schlagregen geschützt sein (Wikipedia). Und gerade diese Eigenschaft macht den Adobe-Lehmziegel zu einem so genialen Baustoff: Wenn man ihn bzw. eine mit ihm errichtetes Bauwerk nicht mehr braucht, muss man nur das Dach bzw. bei Mauern die Bedeckung aus Ziegeln, aber auch mit Bepflanzung z.B. mit Kakteen, entfernen. Der Regen erledigt den Abbruch und der Lehmziegel wird wieder zu dem, was er vorher war: Boden. Welcher Gegensatz zu den gebrannten Ziegeln und Backsteinen, die unter Energieaufwand verkleinert und in Deponien entsorgt werden müssen. Sehr viele Bauten v.a. in den Vorstädten sind unfertge Bauten aus Beton und Backsteinen, unverputzt. Da wären Adobe-Ziegel vermutlich in vielen Fällen ökologischer.
7.11.2016