
Dieses BIld habe ich schon einmal gezeigt: Grafitti an einem Felsen zwischen Escalante UT und Cannonville UT
In Kanada heissen sie First Nations. Wenn man um die „Four Corners“ herumreist, kommt man mit den Native Americans unwillkürlich in Kontakt. Da ist zum einen das grosse Navajo-Nation-Reservat, das nach Aussagen der Navajos grösser ist als West Virginia. Es umfasst einen grossen Teil des nordöstlichen Arizonas und einen angrenzenden Teil in New Mexico. Die Navajos betrieben eigene Parks – z.B. den Little Colorado Canyon und die „Four Corners“ und betreiben ein eigenes Visitor Center „Navajo National Monument“ bei Kayenta. Nach ihren eigenen Angaben gehört ihnen auch das grosse Kohlenkraftwerk bei Page samt der zugehörigen Eisenbahnlinie, mit der die Kohle von der Black Mesa zum Kraftwerk transportiert wird.

Navajo-Land bei Kaibito AZ, im Hintergrund der heilige Berg der Navajos, der Mount Navajo

Navajo-Land bei Kaibito AZ. Navajos sind heute Viehzüchter
Nach ihren eigenen Angaben gehört ihnen auch das grosse Kohlenkraftwerk bei Page samt der zugehörigen Eisenbahnlinie, mit der die Kohle von der Black Mesa zum Kraftwerk transportiert wird.

Black Mesa & Lake Powell Railroad, BM&LP, eine vom übrigen Netz völlig isolierte, mit 50’000 V~ 60 Hz elektrifizierte Bahnlinie zum Antransport der Kohle zum Kraftwerk bei Page UT.
Mitten im Navajo-Reservat ist das Reservat der Hopi und viele weitere Reservate liegen in den vier Bundesstaaten Colorado, Utah, Arizona und New Mexico.
Etwas Besonderes sind die archäologischen Stätten der Pueblo-Indianer, die in diesem Gebiet vor dem Einwandern der Navajos und Apachen (alles nachzulesen in guten und ausführlichen Wikipedia-Beiträgen) siedelten. Da sind die Siedlungen im Navajo National Monument, deren eine, Betatakin, man auch bei einem kurzen Besuch auf Distanz anschauen kann. Weitere offenbar noch viel eindrücklichere Beispiele kann man mit Ganz- oder Mehrtages-Führungen besuchen. Diese Siedlungen wurden plötzlich verlassen; Gründe dafür sind nicht bekannt.

Navajo National Monument AZ, Betatakin Canyon

Navajo National Monument AZ, Betatakin

Navajo National Monument AZ, Betatakin
Die zweite Pueblo-Besiedlung, die ich besuchte, liegt im Chaco Canyon in New Mexiko. Es ein National Monument und ist auf z.T. sehr schlechten Strassen erreichbar. Die Fahrt dorthin lohnt sich aber unbedingt. Da sind mehrere Dörfer im Tal des Canyon angelegt, z.T. nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Interessant ist die Architektur, die eine genaue Planung voraussetzte. Eindrücklich auch die Qualität des Mauerwerks. Auch hier gibt es gute Informationen bei Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Chaco_Culture_National_Historical_Park, https://de.wikipedia.org/wiki/Chaco-Canyon-Kultur); das ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Chaco Canyon, Hungo Pavi

Chaco Canyon, Mauerwerk und Balken in Hungo Pavi

Chaco Canyon, Pueblo Bonito

Chaco Canyon, Pueblo Bonito

Chaco Canyon, Pueblo Bonito
Was interessant ist, wenn man den Native Americans begegnet und sich dann ein bisschen mit vorhandenen Informationen befasst, ergeben sich Bilder, auch historisch, die mit dem, was wir zu wissen glauben, nicht viel zu tun haben. So gehören z.B. die Navajos und Apachen sprachlich zu den Nord-Athabasken-Indianern (heute Kanada) und sind erst vor einigen Jahrhunderten nach Süden gewandert und haben die sesshaften Gruppen be- und verdrängt. Oder die Ute, Namensgeber für den Bundestaat Utah, haben ihre Lebensweise vollständig verändert, als sie von den Spaniern nach Amerika gebrachte Pferde zur Verfügung hatten. Die Geschichte der nordamerikanischen First Nations oder Native Americans ist sehr komplex und vermutlich noch lange nicht fertig geschrieben.