23.10. bis 25.10.2016
… und tote Eisenbahnen: Die Tour über den Salar von Uyuni, die uns schliesslich nach San Pedro de Atacama bringen sollte, dauerte drei Tage. Verkehrsmittel war eine Toyota Land Cruiser mit dem Fahrer namens Walter, der von sich sagte, dass der nur Spanisch und Quechua spreche. Mit uns fuhr ein Psychologe namens Carlos von Burgos in Spanien und zwei Französinnen, Lisa und Clémentine, die beide in London wohnen: total sechs Passagiere und ein Fahrer. Das Gepäck wurde auf dem Dach verstaut; dazu kamen Schlafsäcke, die von Veranstalter zur Verfügung gestellt wurden.

Wüstenstadt Uyuni, ein Aussenquartier
Der erste Halt galt dem Eisenbahnfriedhof ausserhalb von Uyuni. Er liegt an der Strecke von Uyuni nach Antofagasta (Chile), auf der täglich ein Zug mit Bergbauprodukten fahren soll. Die grossen Dampfloks u.a. der Bauart Garatt und Kitson-Meyer machen auch in diesem Zustand noch Eindruck.

El cementerio de trenes de Uyuni, hier die Überreste einer Garatt.

… und hier eine Kitson-Meyer.

Uyuni, Strecke nach Antofagasta beim Cementerio de trenes veschwindet in der Hitze
Der zweite Halt war in Dorf Colchani, das ich ganz dem Tourismus gewidemt hat. Immerhin sieht man hier Anwendungen, z.B. ein Haus, das aus Salz gebaut ist.

Colchani, Bausteine aus Salz
Danach ging es für den Rest des Tages hinaus auf den Salar, ein vor 10000 Jahren komplett ausgetrockneter See. An einigen Stellen drückt Wasser an die Oberfläche. Wasser wird dem See durch einen Zufluss und durch Regen zugeführt. Dann kann auch schon mal eine Wasserschicht den ganzen Salar bedecken, die dann aber verdunstet.
Im Salz des Salars gibt es „Verunreinigungen“, zum Beispiel Lithium, für dessen Abbau es ein Projekt gibt. Dafür ist allerdings der doch zeitweise vorhandene Regen eine Herausforderung, weil damit nicht die erforderliche Reinheit an Lithium erreicht werden kann.

Salar de Uyuni, Wasseraugen

Salar de Uyuni: die Struktur bildet sich dort, wo die Salzschicht mit bis zu 30 m am mächtigsten ist.

Salar de Uyuni: eine faszinierende, biologisch aber fast ganz tote Landschaft
Mitten auf dem Salar ginbt es ein aus Salz errichtetes, illegales „Hotel“. Nicht illegal ist das „anlanden“bei der Isla Incahuasi.

Isla Incahuasi, die Kakteen wachen 1 cm pro Jahr und sind bis zu 10 m hoch, rechne!
Die schnee- bzw. salzweisse Fläche mit dem Horizont lädt zu allerlei photograhischen Spielereien ein.

Salar de Uyuni: Ergebnisse siehe bei den Mitreisenden.

Salar de Uyuni

Salar de Uyuni, Warten auf den Sonneruntergang

Salar de Uyuni, die letzten Strahlen zeichnen die Struktur des Salzes schön nach.
Übernachtet haben wir in einem einfachen Hostal in San Juan. Auch dieses Gebäude ist auch Salz gebaut einschliesslich des Mobiliars bzw. des Immobiliars.

Im Hostal von San Juan

San Juan, unser Hostal
Das Thema des zweiten Tages waren Vulkane, Lagunen und Flamingos. Ich die Lagunen haben zum Teil ein Kruste, die in diesen Fällen aber nicht aus Salz, sondern aus Borax besteht. Im übrigen waren wir den ganzen Tag – eigentlich auf der ganzen Exkursion – in einer Wüste.

Der aktive Vulkan Ollague. Sichtbar sind Fumarolen, die er ausstösst

Laguna Cañapa

Laguna Edionda

Es gibt in Bolivien drei Arten von Flamingos: das ist eine davon …

… und das ist eine andere, Laguna Corina

Winderosion: Arbol de pietra

Wüste, ohne einen Grashalm

Laguna colorada, die Farbe kommt von einer Alge, die hier vorkommt
Nach einer Nacht im Schlafsack mit Licht nur von 19:00 bis 21:00, begann der dritte Tag um 04:00 mit Temperaturen deutlich unter Null. Wir fuhren zu den Dampfgeysiren, die am frühen Morgen besonders eindrücklich sind. Nach kurzer Fahrt erreichten wir heisse Quellen, in denen man baden kann. Abseits des warmen Wassers war alles noch gefroren.

Gysire auf 4800 m, Sol de Mañana

Aguas termales
Auf der Weiterfahrt zur bolivianisch-chilenischen Grenze durchquerten wird die Disierto Dali, so genannt wegen eigenartig angeordneten Felsformationen und gelangten schliesslich noch an die Laguna verde. An der Grenze trennten wir uns von der Gruppe und wurden von einem Bus nach San Pedro de Atacama in Chile gebracht.

Desierto Dali

Laguna verde

Wüste nahe der Grenze Bolivien-Chile
Ein Schlusswort braucht es hier noch: Ich habe mir zwar eine kräftige Erkältung geholt, möchte aber diese drei Tage keinesfalls missen. Jedem, der in die Gegend kommt, empfehle ich eine solche Tour zu buchen. Man kann auch Eintagestouren auf den Salar haben, aber man wird dieses Welt damit nicht richtig erleben können. Technische Angaben, bei wem man die Tour buchen kann, findet sich im Blog von Peter https://zinggontour.wordpress.com/2016/10/27/drei-tage-durch-die-salz-wueste-tag-2-vulkane-lagunen-und-flamingos/