Nach Little Rock besuchte ich Freunde in State College, PA. Da das öffentliche Verkehrsnetz in den USA kleinerer Verbesserungen bedürfte, war es praktisch nicht möglich, ohne Umwege dorthin zu reisen. Also flog ich über Chicago nach Pittsburgh, PA, wo ich in einem schönen, alten Hotel in einem ehemaligen Kloster übernachtete.

Pittsburgh, mein schönes Hotel
Am nächsten Tag für ich dann mit AMTRAK von Pittsburgh (ungefähr 305‘000 Einwohner, in der Region 2,8 Mio., Bahnhofgleise: 2!) durch die Appalachen und durch die berühmte Horseshoe-Kurve bei Altoona nach Altoona, PA (http://www.a-bis-zet.ch/mitemstrich/nur-fur-eisenbahnfreunde/).
Wenn der Greyhound-Bus nicht um 09:58 von Altoona abfahren würde, hätte ich mit ihm nach der fahrplanmässigen Ankunft 10:01 nach State College fahren können. So mussten mich meine Freunde halt dort abholen, was sie mit einem Besuch eines Marktes in Belleville, PA im Amish-Gebiet verbanden.

Belleville, PA
Aber was ich hier eigentlich erzählen will, ist die Fahrt zu den Niagara-Fällen, ein Weg rund 350 km, die Eric mit mir machen wollte.
Wir sind also losgefahren. JeriLynn – oder einfach Jeri – hat intensiv nach Sehenswürdigkeiten gesucht und auch eine – nebst den Niagara-Fällen natürlich – gefunden. Auf dem Weg dorthin haben wir die Kinzua-Brücke (https://de.wikipedia.org/wiki/Kinzua_Bridge) besucht. Rundherum Wald und im Tal die „Leiche“ der Brücke: eindrucksvoll!

Kinzua Bridge, PA, bzw. das was nach einem Sturm von ihr übrig bleibt.
Und dann natürlich die Niagara-Fälle! Wenn finnische Freunde von mir beim Anblick des Rheinfalls in Begeisterung ausbrechen, bleibt einem beim Anblick der Niagara-Fälle eigentlich nur das ehrfürchtige Staunen. Wenn man dann liest, dass sie in der Nacht heruntergefahren werden und sogar ganz abgestellt werden können, lässt das Staunen wieder etwas nach, aber das passiert ja erst, wenn man darüber liest (https://de.wikipedia.org/wiki/Niagaraf%C3%A4lle). Leider hatten wir keine Zeit, auf die kanadische Seite zu gehen. Dort ist der Ausblick noch eindrucksvoller. Leider war auch der Aussichtpunkt auf der US-Seite wegen Bauarbeiten gesperrt. Nichts desto trotz: diese Fälle muss man gesehen haben. Auch der hochseeschiffbare Kanal auf der kanadischen Seite hätte mich interessiert, aber den kann ich ja mal befahren …

Niagara Falls, NY
An den Fällen hatte ich meine Sonnenbrille auf, die normale Brille in einem Etui in der Tasche meiner Windstopper-Jacke, wo sie nicht herausfallen kann, auch wenn der Reissverschluss offen ist. Plötzlich auf der Rückfahrt stellte ich fest, dass Etui und Brille weg waren, ein Pickpocket? Wahrscheinlich. Hoffentlich hat er Freude an seinem Raubzug. Da es während der Rückfahrt langsam dunkel wurde, war ich mit der Sonnenbrille nicht mehr gut bedient, aber ohne Brille war es nicht viel angenehmer, da ich, wenn ich die Brille einmal auf hatte, ohne Brille auf Distanz wirklich nicht sehr gut sehe. Aber was soll’s? Wir sind gut nach State College zurückgekommen.
Die Brillengeschichte hat noch ein Nachspiel: An selben Abend schrieb ich meinem Brillen-Lieferanten wegen einer Ersatzbrille. Und obwohl es ich um ein grosses Geschäft handelt –„Heute würde ich alle meine Brillen …“ (usw.) – können sie keine Brillen in die USA liefern. Jeri und Eric halfen mir, in State College eine normale Brille (ohne Gleitsicht) zu beschaffen, sodass ich mit Weitsicht zurecht komme, die ich aber abnehmen muss, wenn ich wie jetzt am Computer sitze oder klar sehen will, was auf meinem Teller liegt. Wenn alles gut geht, werden mir meine Söhne im Herbst eine neue Brille mitbringen.